Brigitte Baldauf

Brigitte Baldauf. Foto: Markus van Offern.

„Barbara Baldaufs Gemälde werden in einer ersten Begegnung fraglos als Landschaftsbilder und Naturdarstellungen wahrgenommen. Im Vordergrund stehen zunächst malerische Fragen, die insbesondere die Herstellung eines mehrschichtigen Tiefenraums durch die Einbeziehung von Wasserspiegelungen betreffen. Tümpellandschaften dienen dabei als Vorbild, wobei Baldauf in der Regel nach Fotos arbeitet. Die Wasseroberfläche versteht die Künstlerin als ‚Membran‘, so auch der Titel einer Serie von 2007, die gleichzeitig als Oberfläche und durchsichtige Haut erlebt wird. Die naturalistische Darstellung erfährt durch eine komplexe Tiefenräumlichkeit starke Irritationsmomente. Der Blick kann den Halt verlieren, wobei die dschungelartige Natur malerisch ohnehin der Abstraktion angenähert erscheint. Der Eindruck des Idyllischen wird angesichts der Beziehungslosigkeit des wiedergegebenen Naturausschnitts zunehmend fragwürdig. In vielen Gemäldeserien untergräbt Baldauf die Glaubwürdigkeit des Naturabbildes, indem sie Motive aus anderen Kontexten in den Bildraum einmontiert, beispielsweise eingepackte Außenbordmotoren. [… ] Indem Baldauf distinkte Versatzstücke aus Natur und Kultur zusammenbringt, schafft sie eine widersprüchliche Bildsyntax, in der sich Momente der Nähe und Fremdheit verschränken.“
Janzen, Thomas: Gegenüber von Samen Hofmann. 17 Positionen Krefelder Gegenwartskunst. In: „Quer geschnitten! Kunst aus Krefeld heute“ [Katalog zur Ausstellung im Kaiser-Wilhelm-Museum], Krefeld 2009

„Die Installation ‚Makulatur‘ der Krefelder Malerin Brigitte Baldauf stellt die Frage, was vom Konsum übrig bleibt. Die Künstlerin verfüllt die Fensterlaibungen der Pförtnerloge mit Packpapier, so dass der kleine Raum wie unter die Decke vollgestopft erscheint. Umso erstaunlicher ist der Blick ins Innere, der nur noch durch ein Fenster möglich ist. In einem ‚white cube‘ präsentiert sie dort acht Gemälde aus den Serien ‚Waste‘ und ‚Blister‘. Täuschend echt sind darauf Packpapierschleifen und leere Blister in bizarrer skulpturaler Anmutung, geknittert und geknautscht, zu sehen. Ins Monumentale vergrößert und als Ölmalereien fotorealistisch ins Bild gesetzt, inszeniert Brigitte Baldauf die abseitigen und vordergründig aussageleeren Aspekte des Konsums, um ein Nachdenken anzuregen.“
Schulze, Nina: [Katalog zur Ausstellung in der Pförtnerloge Fabrik Heeder], Krefeld 2018

Kontakt

Brigitte Baldauf
St.-Anton-Str. 120 (Atelier) · 47798 Krefeld
https://www.bbk-niederrhein.de/vita.php?kuenstler=Baldauf&artist_id=1