„[…] Trittien [verfolgt] einen Ansatz, in dem scheinbar eindeutige Strukturen im wörtlichen Sinne gebrochen werden. Da sind zum Beispiel serielle Edelstahlstreben, die an einer Stelle abknicken oder sich wie Holzspäne aufschälen.

Einige der Arbeiten sind ein ‚work in progress‘, das den Faktor Zeit einbezieht: Auf Stahlstreben gelagerte Wachsblöcke verformen sich unter dem Einfluss der Außentemperatur. Möglich, dass manch einer am Ende der Ausstellung ein anderes Objekt vorfindet als am Anfang.“
O.V.: Simultan – Ausstellung im Peschkenhaus. Rheinische Post, Moers, 11.06.2016

„Johannes Trittien arbeitet noch strenger konzeptionell – und schon gar nicht mit Farben. Dabei erzielt er mit einigen seiner Wachs-Objekte eine geradezu malerisch-changierende Wirkung. Der Krefelder hat sich nach ‚Ewigkeiten‘ der Arbeit mit Stahl auf das wachsweiche Material eingelassen und ist fasziniert von dessen Farbigkeit. So füllte er einen Block aus Papierbögen mit heißem Wachs, das den industriellen Aufheller aus den Bögen schwemmte. Ergebnis: wolkiges Ultramarin.

Schon die hohe Luftfeuchtigkeit in der während des Winters ungenutzten Halle verändert die skulpturalen Rohstoffe Wachs und Papier. ‚Ich konnte sehen, wie es sich wellte.‘ Nur nachzählen sollte man nicht versuchen – denn Johannes Trittien verwendet bis zu 20 000 Blatt für seine Skulptur-Blöcke.“
O.V.: Wandskulpturen und Wachs in schillernden Farben. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Oberhausen, 25.03.2017