„[…] ‚Kunst im öffentlichen Raum ist ein besonderes Angebot, das alle Menschen anspricht. Zumal, wenn es Kunst für eine temporäre Zeit ist: Sie lässt einen gewohnten, vertrauten Ort anders wirken. Der Betrachter kann, wenn er will, für kurze Zeit seinen Zeitplan ändern und sich auf etwas einlassen, seine Gewohnheiten durchbrechen. Vielleicht etwas in Frage stellen, was als selbstverständlich galt. Vielleicht entdeckt man einen unbekannten Fleck‘, [erläutert Monika Nelles]. Kunst im öffentlichen Raum entdecken immer mehr Städte als Chance, den Blick zu verändern auf gewohnte Strukturen. ‚Und als Möglichkeit, ein nicht vorsortiertes Publikum anzusprechen – ohne Eintritt‘, sagt Nelles. Nicht auf die geschulten Blicke von Museumsgängern, sondern auf die Spontaneität von Passanten zielt sie. Und auf die Wiederentdeckung von Werten, die verloren zu gehen drohen. ‚Ein kleiner Raum, in dem man allein mit sich ist, sich selbst erleben kann und aushalten muss – wo gibt es das noch außer im Kloster und im Gefängnis. Telefonzellen sind verschwunden und die klassische Nasszelle gibt es nicht mehr.‘ Sie hat einen Ort geschaffen, an dem man alleine sitzen und so viel Welt zulassen kann, wie man möchte. […]“
Diederichs, Petra: Krefelder Hochsitz für den Kunstpalast. In: Rheinische Post Krefeld, 26.7.2019 [zur Außeninstallation „Die Soundbox meiner Stille“ für DIE GROSSE Kunstausstellung NRW, Düsseldorf 2019]

„Scheinbar harmlos, freundlich lächelnd und doch absolut tiefsinnig erfindet […] sich [Monika Nelles] und ihre Kunst immer wieder neu. Gewiss, die Grundtendenz, die scheinbar ganz banalen Dinge des Alltags auf ungewohnte Weise zu kombinieren, zu arrangieren und auf verwirrende Weise zu kommentieren, ist nach wie vor der deutlich erkennbare rote Faden ihres Schaffens. Ihr Ziel, den Betrachter zum Innehalten und Nachdenken zu bewegen und aus dieser Reflektion heraus emotionale Prozesse zu starten, erreicht sie dabei mit spielerischer Leichtigkeit. Die Arbeiten Monika Nelles‘ vermitteln immer eine Botschaft – aber welche, das hängt sowohl von den persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen des Betrachters ab als auch von seiner Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen und sich auf die Welt einzulassen. […]“
Dahmen-Beumers, Dr. Judith: Monika Nelles. Und das Warten darf nie aufhören, weil die Zeit dabei so schön vergeht, Mönchengladbach 2010 [zur gleichnamigen Ausstellung in der Galerie kunstraumno.10, Mönchengladbach]