„Die Apokalypse ist dunkel. Sie führt ins Schwarze, das so unendlich ist wie das Nichts. Das jedenfalls deutet der Künstler Manuel Schroeder an. […] Die ‚Texturen der Apokalypse‘ werden von ihm im Alltag ausgemacht. Das sind Beobachtungen am Rand der Straße, Blicke in Hotelzimmer und andere Räume. Das sind die Fotos unterschiedlicher Grausamkeiten in Fernsehen und Internet. Und das sind Schatten von scheinbar belanglosen Tätigkeiten, deren Gefahrenpotenzial wir nicht wahrhaben wollen. […]

Mit Verhemenz trägt [Schroeder] die Farben auf, um Fotos zu attackieren, ihren Zusammenhang zerfallen und einen neuen entstehen zu lassen. […] Die vielfältigen Prozesse des Zerfalls in schnellem Wandel lassen die glamourösen Farben verblassen. Der Künstler lässt die Oberfläche zerplatzen und zeigt eine Gewalt, die Zusammenbruch und Tod bedeutet. […]“
Kisters, Jürgen: Im Sog der schwarzen Farbe. Künstler Manuel Schroeder präsentiert „Texturen der Apokalypse“. In: Kölner Stadtanzeiger, 26.1.2017

„Es sind Fotografien, die an Gemälde erinnern. Das liegt zum einen am wunderbaren Spiel mit Licht und Schatten, das Schroeder virtuos beherrscht und das manche Flächen fast greifbar erscheinen lässt. Da schimmert der Stoff eines Sofas so, als wäre er gemalt, und eine Straßenlaterne leuchtet wie der Mond.

Die Themen knüpfen an Malerei an, etwa an die Bilder von Edward Hopper. Schroeder zeigt Menschen in Räumen, die etwas Besonderes ausstrahlen. Oft ist es das Licht, das eine geheimnisvolle, manchmal traurige Atmsphäre schafft. So wirken die Menschen, die auf einem Ausflugschiff an Tischen versammelt sind, eigentlich einsam. […]

Faszinierend sind auch die Wechsel zwischen Schärfe und Unschärfe, die man etwa beim Blick durch einen Vorhang in eine Bar beobachten kann. So perfekt erscheinen diese Bilder, dass man kaum glauben kann, dass sie spontan entstehen. Doch gerade diese so mühelos wirkende Perfektion verrät den wahren Könner, der eben das Gespür für den außergewöhnlichen Moment hat und ihn festhält.“
Plattenteich, Michaela: Mühelose Perfektion. Kunsthaus Wieczorek zeigt Manuel Schroeder. In: Westdeutsche Zeitung, Kultur in Krefeld, 25.2.2012