„Renate Olbricht [ist] fotografierende Malerin (malende Fotografin) […], steht mit ihren […] Werken […] zwischen den Sparten. Sie passt in keine Schublade. […] Renate Olbrichs Weg, der auf der ‚alten’ Technik der analogen Kamera basiert, bringt neue Ideen innovativ ein – die Kamera und das Labor bekommen eine Bedeutung als ‚Schule des Sehens’. […]

Die lyrisch-melancholischen oder provozierend-dynamischen Bilder von Renate Olbrich […] sind Entdeckungen einer ungewöhnlich konsequent arbeitenden Künstlerin. Sie geht über Grenzen, reizt ein Medium bis zu einem Endpunkt aus, verschiebt die Realitätsebene, dringt in neue, surreale Räume vor.

Renate Olbrich vermittelt zwischen Objekt […] und der subjektiven Wahrnehmung, die sie in eine assoziative Welt der Kombinationen und Gedankensprünge führt. Das Bild wird zum Rätsel der Verfremdung, zum Hintersinn einer sinngemäßen Darstellung, zum Puzzle emotionaler Ausbrüche, zum Sichtbarmachen des Unsichtbaren.“

Hj L [Kürzel]: Über die Poesie des Ungeahnten. Im Städtischen Museum: Ausstellung von Renate Olbrich (Krefeld). Eine Fotokünstlerin, deren kraftvolle Farblandschaften wie suggestive Gemälde wirken. In: WAZ, Kultur in Gelsenkirchen, 11.2.2006

„Auf den Gemälden und Fotografien von Renate Olbrich, geboren 1941, sind Leerstellen nicht zu finden, deshalb sind sie aber nicht leichter zugänglich. Auf Fotos präsentiert sie Stillleben, auf Malcollagen ein auf den ersten Blick unvereinbares Nebeneinander verschiedener Motive.

Die großformatigen Abzüge hat die gelernte Fotografin überwiegend im eigenen Labor entwickelt und dann solarisiert. Die verfremdeten Farben sorgen für eine äußerst eigentümliche Aura.

Architektur, Pflanzen, Tiere, Mönche – auf den Malcollagen mischt Olbrich wüst die Motive. Große Farbkontraste und die klare Abgrenzung einzelner Farbflächen verstärken den Eindruck scheinbarer Zufälligkeit. „In der Welt sein“ nennt sich diese Gemäldeserie, die radikal subjektiv die Vielfalt des Daseins spiegelt.“

Schmidt, Klaus M.: Eigentümliche Blicke auf die Welt. Bei einem Rundgang durch drei Krefelder Ateliers gibt es unerwartete Entdeckungen. In: Westdeutsche Zeitung, Krefelder Kultur, 28.5.2013