„Krehls künstlerische Arbeiten changieren zwischen abstrakt und gegenständlich, diesen Kriterien misst er […] keine so große Bedeutung bei. ‚Ich arbeite gern mit möglichst einfachen Mitteln‘, ist dagegen ein Statement von zentraler Bedeutung, und Papier ist bei ihm deshalb ein häufig anzutreffendes Material. 10 x 10 Zentimeter große Notizzettel beispielsweise, die er auf unendlich viele Arten zu falten versteht, ihre Kanten schärft, sie dann wieder entfaltet und auf großen Bögen oder auch auf Leinwänden oder Holzplatten verklebt und auf diese Weise Strukturen schafft. Dann übermalt er die Flächen in mehreren Lagen abwechselnd mit Weiß und diversen Farben und verwäscht das Ganze schließlich vermittels wassergetränkter Pinsel, Lackrollen und Tupfer.

Dabei tritt nun das Bild zutage, eine pastellige Komposition, die keineswegs ein Zufallsprodukt ist, sondern ein auf der Basis langjähriger Erfahrung wohl kalkuliertes Werk. […]

Meist […] erschließt sich die Faszination [der] Bilder [von Hansjörg Krehl] erst aus der ruhigen Betrachtung. […] ‚Mozartliche Leichtigkeit‘ attestierte einmal ein begeisterter Betrachter dem Oeuvre Krehls. Dem kann man nur zustimmen.“
Diederichs, Petra: Leise Bilder für eine laute Welt. Atelierbesuch bei Hansjörg Krehl. In: Rheinische Post Krefeld, 31.10.2017

„Die Emotionen spricht Krehl auch mit [seiner] Malerei an. ‚Ich male, um mich vom Zeichnen zu erholen‘, sagt er. Einen groben, schnellen Strich sucht man jedoch vergebens. Was flüchtig wirkt, ist sorgfältig erarbeitet. […] Ungezählt viele Farbschichten trägt er auf den Grund auf, kratzt Stellen frei, baut neu auf. Das Weiß, das bei seinen Bildern zuerst ins Auge fällt, ist nur die obere Schicht. Quasi eine gelogene glatte Oberfläche, die wie ein Schleier darunterliegende Schönheit verspricht. Die Spannung, die zwischen Ordnung und Chaos entsteht, ist Krehls Thema, das Spiel mit den Gegensätzen. Was puristisch wirkt, ist eigentlich eine Summe aus vielem. […] Da hat auch das Unterbewusstsein etwas zu tun.“
Diederichs, Petra: Der Künstler der kleinen Geste. Serie Krefelder Künstler im Museum Kunstpalast. In: Rheinische Post Krefeld, 11.03.2016