„Der Fotoapparat hat bei Annette Baltzer ausgedient […] [Die Krefelderin] geht zurück zur Skizze. ‚Ein Foto ist detailgetreu und birgt die Gefahr, dass man möglichst genau danach malen will’ […] Eine Skizze dagegen ist immer eine Auswahl, die dem eiligen Strich, den eigenen Möglichkeiten und den jeweiligen Umständen oder dem subjektiven Interesse geschuldet ist […]

Massive Bergrücken, kluftige Klippen, idyllische Berghäuser […] oder beeindruckende Geröllhalden […] sind zwar immer gegenständlich erkennbar – aber vor allem, wenn der Betrachter eine Distanz zu den Bildern einhält. Wer sich ihnen nähert, erlebt, wie die Farbflächen, die Baltzer aus freier Hand […] aufträgt, zu Flecken verschwimmen und sich verbinden zu Kraftfeldern […]

Ein Bild entsteht für sie erst, ‚wenn die Farbtöne in Verwandtschaft oder Kontrast gesetzt werden’ […] Meist sind es frische Reiseeindrücke, die sie auf diese Weise verarbeitet […]“
Diederichs, Petra: Aus dem Skizzenbuch einer Reisenden. In: Rheinische Post, Krefelder Kultur, 9.1.2014