„Eindeutigkeit ist nicht Claudia Schmidts Anliegen. Im Gegenteil. ‚Ich will nicht den einen Schritt zuviel in die Klarheit gehen. Ich will diese Offenheit‘, sagt sie. Raum für Deutungsvielfalt. […] Zu ihren wichtigen Impulsgebern zählt Claudia Schmidt [… Joseph Beuys. […] Von Beuys hat sie vieles mitgenommen: ‚Er hat uns immer ermutigt, nicht zaghaft zu sein, sich auch zu trauen, über eine Grenze zu gehen, Schönheit zu zerstören.‘ Ihr, der es nicht auf die schöne Malerei ankommt, sondern auf Energie, war das aus der Seele gesprochen. […]

Dabei gibt sich die Künstlerin nicht dem Farbenrausch hin: Feine Lasuren sind meist der Anfang. Dann werden sie stärker. Manchmal bleiben sie zart in der Linie oder licht in der Farbe, oft explodieren sie geradezu. ‚Meine Intention ist die Stimmung, es ergibt sich eine verschärfte innere Notwendigkeit‘, erklärt sie. […]

Sie malt mit großen, kraftvollen Bewegungen. Dieses Selbstbewusstsein im Gestus ist sichtbar. Auch die Energie, die durch Fantasie und Ausführung freigesetzt wird, ist spürbar. Ihre Bilder kann Schmidt in einem Satz beschreiben: ‚Ein Bild ist eine zur Ruhe gekommene Bewegung.‘ […]“
Diederichs, Petra: Krefelderin stellt im Museum Kunstpalast aus. In: Rheinische Post Krefeld, 20.2.2016