„Die Natur perfekter machen – das ist ein altes Prinzip in der Kunst. […] eher spielerisch hat sich Elisabeth Schlanstein dem Thema genähert. Unter dem ironischen Titel ‚Nehmen wir doch die Reste und machen uns eine neue Natur, nur schöner!‘ hat sie eine neue Installation für den Ausstellungsraum Pförtnerloge entwickelt. […]

Die vielen Fenster, die ihn von außen gut einsehbar machen, haben Schlanstein angeregt, eine Art Terrarium zu inszenieren. So ist der Raum mit unterschiedlichen Objekten aus künstlichen und natürlichen Materialien bestückt.

Bei einigen […] Objekten verschmelzen die künstlichen und natürlichen Zutaten manchmal bis zur perfekten Täuschung. So gibt es ein Trompetenbäumchen mit Papierblüten, das aus einem Tonklumpen zu wachsen scheint. Hinter dem formschönen Objekt auf einer Fotografie verbirgt sich dagegen ein mehrfach vervielfältigtes Farnblatt. Ein umgedrehter Grill und ein hängendes Objekt aus Distelsamen sind weitere Zutaten dieses Fantasiegeheges, in dem Naturprinzipien amüsant auf den Kopf gestellt werden.“
Plattenteich, Michaela: Kunst verschmilzt mit Natur. Elisabeth Schlanstein geht das Prinzip „Natur perfekter machen“ in der Pförtnerloge der Fabrik Heeder spielerisch an. In: Westdeutsche Zeitung, Kultur in Krefeld, 30.9.2014

„In dem kleinen Raum ist eine künstliche Welt entstanden, eine Kunstwelt, die ein bisschen wirkt wie eine Schneekugel ohne weißes Geriesel. Schlanstein ahmt darin die Natur nicht nach, sie spielt mit ihren biologischen Gesetzen. Von der Zellteilung bis zum Grundsatz des Fressens und Gefressenwerdens können hier die Assoziationen sprießen.

Teilung, Vervielfältigung und Wiederholung sind Phänomene, die Schlanstein seit langer Zeit beschäftigen. In dieser kleinen Schau treibt ihre Fantasie bezaubernde und bizarre Blüten. […]

Aber auch die Launen der Natur fängt Schlanstein ein. Der Zufall hat ein geheimnisvolles Foto ausgelöst: Eine einzelne Rose in einer schlichten Vase wirft im Sonnenlicht einen Schatten, der ihre Blüte in doppeltem Volumen erscheinen lässt. Das Abbild der Natur hat mehr Gewicht als das Original. „So ist es auch oft im Leben“, findet Schlanstein.“
Diederichs, Petra: Krefelderin gestaltet künstliche Naturwelt. In der Pförtnerloge der Fabrik Heeder stellt Elisabeth Schlanstein neue Malerei und Objekte unter dem Titel „Plan B“ aus. In: Rheinische Post, Krefelder Kultur, 30.9.2014