„Esser malt gegenständlich, aber nicht realistisch. Die Wirklichkeit verbiegt sich auf dem Weg vom Auge des Künstlers auf die Leinwand zu einer Fata Morgana: Der Betrachter erkennt die Figuren und Objekte, die sich beim Versuch einer Deutung sofort entziehen.

Das Unwirkliche reizt Esser. Seine Arbeiten sind Stimmungs-Bilder, also Bilder von Stimmungen, die ihn beim Malen überkommen. Manchmal ist es eine Einstellung aus einem Film […], mal der Besuch einer Fresko-Fabrik oder ein Blick auf den Gardasee, die den [Maler] so fesseln, dass sich die Eindrücke im Kopf zu neuen Bildern ordnen. Und manchmal steht auch die Schule Tizians oder Tintorettos Pate.“
Diederichs, Petra: Wilde Welten in Öl, Frank Jacob Esser malt gegenständlich, aber nicht realistisch: Ab morgen sind 41 Bilder des Krefelders im Kunstverein zu sehen. Einladung in eine Märchenwelt, die keine Geschichten erzählt. In: Rheinische Post, Krefelder Kultur, 8.11.2007

„Esser ist nicht nur ein technisch versierter Maler, er kann auch viel über Malerei erzählen. Und auf einmal erkennt man dann – mit seiner Hilfe – vielerlei Bezüge zur Kunstgeschichte und Zitate aus ihr in seinen Bildern […]

‚Ich komme nur vom Bild’, so [wischt] Esser […] alle Deutungsversuche [zu seinen Bildern] mit einem Streich beiseite. Esser […] streift durch die Kunstgeschichte und findet dort sein Material. […]

Es geht ihm also nicht ums Erzählen, Frank Esser geht es in erster Linie ums Malen selbst. Dafür studiert er die Techniken alter Meister bis hin zu deren Grundierungsmethoden. Als Betrachter kann man natürlich trotzdem die wüstesten Geschichten in seine Bilder hineindeuten – oder man erfreut sich eben an den üppig vorhandenen Details und Essers ausgefeilter Malkunst.“
Schmidt, Klaus M.: Fesselballon im Wohnzimmer, Frank Jacob Esser streift durch die Kunstgeschichte und findet dort sein Material. In: Westdeutsche Zeitung, Krefelder Kultur, 23.9.2009