„Bunte Papierknäuel schimmern durch die Fensterscheibe. Ordentlich aufgeschichtet, bedecken sie den unteren Bereich des großen Fensters der Pförtnerloge in der Fabrik Heeder. Was von außen fast wie ein Landschaftsbild wirkt, stellt sich von innen ganz anders dar.

Schwallartig breitet sich ein riesiger Papierhaufen vom Fenster abwärts auf den Boden und in den Raum aus. Dieses luftige und zugleich dominante Gebilde zeigt den perfekten Wandel vom scheinbar zweidimensionalen Bild zum dreidimensionalen Objekt. […]

‚Die Ordnung und das Chaos‘ hat der Krefelder Künstler John Waszek seine Ausstellung genannt − und allein der Papierhaufen ist ein perfektes Beispiel dafür. 3276 Papierquadrate im Format  20 x 20 Zentimeter hat Waszek mit Acrylfarbe bunt bemalt und vor Ort zerknüllt und aufgeschichtet. Das Ergebnis ist jedenfalls wirklich sehenswert. […]“
Plattenteich, Michaela: Die Ordnung und das Chaos. In: Westdeutsche Zeitung, Kultur in Krefeld, 14.02.2013

„[…] Musik und Malerei, ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung, führt Waszek zu einem einzigartigen System zusammen. Den zwölfteiligen Farbkreis von Johannes Itten hat er in einen Quintenzirkel übersetzt. 64 Aquarell-Farbtöne braucht er, um die Noten zu modulieren. Eine ‚Berceuse‘ für Flöte und Klavier von Gabriel Fauré ist so auf acht Blättern zu farbigen, in Länge und Breite unterschiedlichen Kästchen geworden. Nach dieser farbigen Notenschrift ließe sich die Musik vom Blatt spielen, zur Verfügung steht den Musikern damit mehr als nur ein synästhetisches Experiment. Dem nicht musikalischen Betrachter erscheint aber auf diesen Malereien ein Ordnungsgefüge, dessen ästhetische Qualität sich erschließt. Harmonie und Rhythmus lassen sich ablesen und machen die ‚musikalische Malerei‘ zu einem sehenswerten Vergnügen.“
Peschken, Hans-Dieter: Malerei zum Nach-Musizieren. In: Rheinische Post, Krefelder Kultur, 10.02.2010

„[…] Auch John Waszek benutzt Fundstücke mit Texten oder Textfragmenten für seine Gestaltungen, allerdings spielt hier der gestische Moment eine größere Rolle. Ausgangspunkt sind oft Blätter mit Notizen von eigener oder fremder Hand, deren ursprünglicher Inhalt nicht mehr zu entziffern ist. Die Schriftfragmente erscheinen − darin erinnern sie an erhaltene antike Palimpseste − als unbewusste Rest- oder Randstücke einer ursprünglichen Einheit. Die vormals durch eine inhaltliche Logik motivierte Schrift wird zu einem abstrakten Zeichen, zu einer malerischen Linie, deren energetischer Inhalt in den Vordergrund tritt und eine Verbindung mit der farblichen Gestaltung der Blätter eingeht. Gerade die malerische, farbliche Gestaltung macht deutlich, dass es Waszek nicht um eine abbildhafte, bezeichnende Kunst geht, sondern um die Veranschaulichung und den Prozess von Dynamiken und Energien, die sich im und durch das Bild mitteilen. […]“
Schönenberg, Erik: Kunst verbindet. In: Kunst bei Cerestar (Katalog zur 12. Kunstausstellung Kunst bei Cerestar 2006)