„Seit geraumer Zeit beschränkt sich Becker […] auf die (Nicht-)Farben Schwarz und Weiß sowie deren Grauwerte, basierend auf der Erkenntnis, dass alle anderen Farben zu symbolbeladen und beschreibend erscheinen. So entstehen abstrakte Kompositionen aus Acrylfarbe, in denen schwarze, weiße und/oder graugetönte Bereiche aufeinander treffen […] Um das, was ein Konzept an Überlegungen in sich vereint, verständlicher zu machen, entscheidet sich Becker frühzeitig für Titel, die in den letzten Jahren mehrfach an geografische Bezeichnungen gekoppelt sind. […] Oft herrschen in den aktuellen Bildern harte Kontraste, wobei die Grenzlinien beider Farbflächen nach wie vor absichtlich durch einen Bereich der Ungewissheit markiert werden. Chaos und Ordnung reichen einander in diesen Stellen die Hände, […]“
Krausch, Christian: Martin R. Becker – Stefan Kaiser – Uwe Tillmann. [Zur Ausstellung „Kunst bei Cargill“, 2007.]

„Immer haben ihn die Grenzen fasziniert […], die Grenze der Linien, der Farben, der Räume, ja der Malerei insgesamt. Martin Becker will wissen, was an diesen Bruchstellen passiert und so weiter vorstoßen […] [I]n jüngster Zeit sind die digitalen Bilder Objekt seiner „Grenzerfahrungen“ geworden. Stand früher die Linie im Mittelpunkt seines Interesses, ist es heute das Pixel. Dieses wird nun […] akribisch untersucht, bearbeitet, auseinander genommen und wieder zusammengesetzt […]
Sinnbild dieses neuen Prozesses ist das alte Bakelit-Telefon (W48 oder DoubleUfortyeight) […] Obwohl erst eine Generation alt, steht es heute für eine ausgestorbene Art der Kommunikation, die hinter Pixeln immer mehr verschwindet […] [D]as eigentlich greifbare Motiv löst sich in unzählige, unterschiedlich graue, kleine Quadrate auf. Die Zusammenhänge sind nicht mehr erkennbar […]“
Groß, Dagmar: Martin R. Becker Werkschau IV. [Zur Ausstellung „WERKSCHAU IV, incl. doubleUfourtynine“ im GKK-Kunst-Spektrum, Krefeld, 2014.]