„Einen großen Skandal hat es bei Cassel nicht gegeben, wohl etliche Rebellionen. Denn Cassel, der Beamtensohn, ist mit Kunstaktionen in den 1960ern und 1970ern für seine Überzeugungen eingetreten: ‚Aber immer nur für die Freiheit, nicht für politische Ideologien. Jeder Mensch, erst recht ein Künstler, muss Ich-Entscheidungen treffen, keine Strömungen aufgreifen. Sonst ist man nur ein Zug-Aufspringer. Die wichtigsten Entscheidungen kommen aus dem Bauch’, sagt Cassel. ‚Wie die Bilder.’“
Diederichs, Petra: Der Unermüdliche. Will Cassel hat heute seinen 85. Geburtstag. In: Rheinische Post, Krefeld, 25.8.2012

„Das Weltgeschehen betrachtet der Künstler nach wie vor kritisch. In einem düster wirkenden Ölbild beschäftigt er sich mit dem ewigen Thema Krieg. Zwei vogelartige Köpfe sind darauf zu sehen, dazu ein schachbrettartiges Muster und seine gedruckten Zwergreihen. Kritik wird auch in seinen Texten deutlich, die für ihn untrennbar mit seinen Bildern verbunden sind. ‚Denken und Handeln sind für mich eins’, sagt er nachdenklich, um gleich im nächsten Satz wieder seinen Schalk aufblitzen zu lassen. ‚Solange ich noch denken kann, mache ich Kunst.’ Das bleibt zu hoffen.
Plattenteich, Michaela: Will Cassel: Blüten, Zwerge und das ewige Thema Krieg. Kurz vor seinem 86. Geburtstag zeigt Will Cassel, wie jung seine Kunst geblieben ist. In: Westdeutsche Zeitung, Krefeld, 20.8.2013